Konstruktive, destruktive und toxische Kommunikation in der Paarbeziehung

Wie man durch die Kommunikation eine Paarbeziehung gelingen lassen kann.

Die Qualität der Kommunikation in einer Paarbeziehung hat einen großen Einfluss auf die Zufriedenheit, das Vertrauen und die Bindung der Partner. Dabei gibt es verschiedene Arten von Kommunikation, die sich positiv oder negativ auf die Beziehung auswirken können. In diesem Blogpost möchte ich den Unterschied zwischen konstruktiver, destruktiver und toxischer Kommunikation erklären und einige Beispiele dafür geben.

Die Kommunikation in einer Paarbeziehung ist ein wichtiger Faktor

für die Qualität und das Wohlbefinden der Partner.

Doch manchmal kann die Kommunikation destruktiv und toxisch werden, wenn die Partner einander kritisieren, beschuldigen, verletzen oder ignorieren. Solche Kommunikationsmuster können zu Konflikten, Frustration, Enttäuschung und Resignation führen.

Konstruktive Kommunikation ist eine Form der Kommunikation, die auf Respekt, Verständnis und Wertschätzung basiert. Die Partner äußern ihre Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen offen und ehrlich, ohne den anderen zu verletzen oder zu kritisieren. Sie hören aktiv zu, stellen Fragen und zeigen Interesse an dem, was der andere sagt. Sie suchen nach gemeinsamen Lösungen für Probleme oder Konflikte und akzeptieren die Unterschiede des anderen. Konstruktive Kommunikation fördert das Wohlbefinden, die Nähe und die Harmonie in der Beziehung.

Ein Beispiel für konstruktive Kommunikation ist:

Partner A: „Ich bin heute sehr gestresst wegen der Arbeit. Ich habe das Gefühl, dass ich zu viel zu tun habe und ich nicht genug Anerkennung bekomme.“

Partner B: „Das tut mir leid, dass du dich so fühlst. Ich verstehe, dass du unter Druck stehst. Was kann ich tun, um dir zu helfen? Möchtest du darüber reden oder benötigst du etwas Ruhe?“

Partner A: „Danke, dass du so verständnisvoll bist. Ich würde gerne mit dir reden, aber erst, nachdem ich eine Dusche genommen habe. Das hilft mir immer, mich zu entspannen.“

Partner B: „Okay, das ist eine gute Idee. Ich warte hier auf dich und dann können wir uns gemütlich auf die Couch setzen und reden.“

Destruktive Kommunikation ist eine Form der Kommunikation, die auf Unhöflichkeit, Vorwürfen und Abwertung basiert. Die Partner äußern ihre Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen auf eine aggressive oder passive-aggressive Weise, ohne Rücksicht auf den anderen zu nehmen. Sie hören nicht zu, unterbrechen oder ignorieren den anderen. Sie suchen nach Fehlern oder Schwächen des anderen und machen ihn dafür verantwortlich für Probleme oder Konflikte. Sie lehnen die Unterschiede des anderen ab oder versuchen, ihn zu ändern. Destruktive Kommunikation schadet dem Wohlbefinden, der Nähe und der Harmonie in der Beziehung.

Ein Beispiel für destruktive Kommunikation ist:

Partner A: „Du bist immer so faul und unordentlich. Du räumst nie etwas auf oder hilfst mir im Haushalt. Du nimmst mich als selbstverständlich hin.“

Partner B: „Ach ja? Und du bist immer so nervig und kontrollierend. Du meckerst ständig an mir rum oder sagst mir, was ich tun soll. Du lässt mir keinen Freiraum.“

Partner A: „Das stimmt doch gar nicht. Du bist einfach nur egoistisch und rücksichtslos. Du denkst nur an dich selbst.“

Partner B: „Das sagt gerade der Richtige. Du bist einfach nur langweilig und spießig. Du hast keinen Spaß im Leben.“

Toxische Kommunikation ist eine Form der Kommunikation, die auf Manipulation, Lügen und Missbrauch basiert. Die Partner äußern ihre Bedürfnisse, Gefühle und Meinungen auf eine verletzende oder betrügerische Weise, um den anderen zu kontrollieren oder zu schaden. Sie hören nicht zu, sondern reden dem anderen ein schlechtes Gewissen ein oder drohen ihm mit Konsequenzen. Sie suchen nach Möglichkeiten, den anderen zu erniedrigen oder zu isolieren. Sie missachten die Grenzen oder die Würde des anderen oder verletzen ihn körperlich oder emotional. Toxische Kommunikation zerstört das Wohlbefinden, die Nähe und die Harmonie in der Beziehung.

Ein Beispiel für toxische Kommunikation ist:

Partner A: „Du bist nichts ohne mich. Du solltest froh sein, dass ich dich liebe. Niemand sonst würde dich wollen.“

Partner B: „Das ist nicht wahr. Ich bin ein wertvoller Mensch und ich habe auch andere Freunde und Familie, die mich lieben.“

Partner A: „Das sind alles Lügen. Du bist nur ein Lügner und ein Betrüger. Du hast mich bestimmt schon mit jemand anderem betrogen. Gib es zu!“

Partner B: „Nein, das habe ich nicht. Ich bin dir treu und ich liebe dich. Bitte glaube mir.“

Partner A: „Das glaube ich dir nicht. Du bist nur ein Schauspieler und ein Manipulator. Du willst mich nur verlassen. Das wirst du bereuen. Wenn du gehst, bringe ich dich um oder mich selbst.“ 

Wie kann man also eine destruktive und toxische Kommunikation in eine konstruktive Kommunikation verwandeln?

Hier sind einige Tipps und Beispiele: 

  • Erkenne deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse an. Oft reagieren wir auf unseren Partner aus einer emotionalen Verletzung oder einem unerfüllten Bedürfnis heraus. Wenn wir uns dessen bewusst sind, können wir unsere Gefühle und Bedürfnisse klarer ausdrücken, ohne den Partner anzugreifen oder zu beschuldigen. Zum Beispiel: „Ich fühle mich traurig, wenn du mir nicht zuhörst, weil ich das Bedürfnis habe, verstanden zu werden.“
  • Höre aktiv zu und zeige Interesse. Wenn unser Partner uns etwas mitteilt, sollten wir ihm unsere volle Aufmerksamkeit schenken und versuchen, ihn zu verstehen, ohne ihn zu unterbrechen oder zu bewerten. Wir können ihm zeigen, dass wir ihm zuhören, indem wir Fragen stellen, Paraphrasieren oder Zusammenfassen. Zum Beispiel: „Also du bist gestresst wegen der Arbeit und du benötigst etwas Ruhe. Habe ich das richtig verstanden?“
  • Drücke Wertschätzung und Anerkennung aus. Eine konstruktive Kommunikation basiert auf Respekt und Wertschätzung für den Partner. Wir sollten ihm regelmäßig sagen, was wir an ihm schätzen und was er gut macht, statt uns nur auf das Negative zu konzentrieren. Zum Beispiel: „Ich finde es toll, wie du dich um die Kinder kümmerst. Du bist ein toller Vater/Mutter.“
  • Suche nach Lösungen statt nach Schuldigen. Wenn es ein Problem gibt, sollten wir nicht versuchen, den Partner dafür verantwortlich zu machen oder ihn zu ändern, sondern gemeinsam nach einer Lösung suchen, die für beide akzeptabel ist. Wir sollten dabei auf unsere eigenen Wünsche und Grenzen achten, aber auch die des Partners respektieren. Zum Beispiel: „Ich verstehe, dass du gerne mehr Zeit mit deinen Freunden verbringen möchtest, aber ich fühle mich vernachlässigt, wenn du jeden Abend weg bist. Können wir einen Kompromiss finden, der uns beiden gerecht wird?“

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Paartherapie (auch: Eheberatung) ist eine Form psychologischer Arbeit, mit dem Ziel der Aufarbeitung und Überwindung partnerschaftlicher Konflikte. Sie stellt, anders als die Psychotherapie in Gruppen, keine Heilbehandlung dar. Paartherapie dient primär der Bearbeitung akuter oder chronischer Konflikte in einer Paar- bzw. Zweierbeziehung. Die Grenzen zwischen Paarberatung, Paartherapie und Eheberatung sind fließend. In Deutschland sind beide Tätigkeiten als nichtheilkundliche psychologische Tätigkeiten rechtlich nicht separiert. Methodisch ist die Paartherapie beim Therapeuten jedoch oft tiefergehend und längerfristig angelegt, als dies bei der reinen Eheberatung, etwa in einer Beratungsstelle, der Fall ist.